Im schönen München habe ich erneut als Instruktor den 5-tägigen Kurs „IBM Cognos Framework Manager – Design Metadata Models“ durchgeführt.
Ein Fünf-Tage-Seminar erweckt zunächst den Eindruck von „sehr viel Zeit“ für das Thema. Das trügt! Wer den Kurs selbst schonmal absolviert hat, wird dies bestätigen. Meist sind sich die Teilnehmer am Ende der Kurswoche darüber einig, dass sie nicht erwartet hätten, wieviel Funktionalität und damit auch Potenzial in der unscheinbaren Modellierungssoftware der Cognos BI Plattform steckt.

Schnell wird damit aber auch klar, wieviel man „falsch machen kann“. Selbst wenn man ein „sauber“ modelliertes Star-Schema-Datenmodell als Fundament bereitgestellt bekommt (was oftmals nicht der Fall ist), so kann man dennoch schnell in Design-„Fallen“ laufen, die entweder zu falschen Kennzahlen oder aber zu hohen Aufwendungen in Wartung (Defects) und Erweiterung (Change-Requests) führen.
Die Art und Weise, wie in Framework Manager modelliert wird, bestimmt maßgeblich das Erscheinungsbild (User-Interface) und die Benutzerfreundlichkeit (User Experience / Usability) innerhalb der Cognos Studios, die zwingend ein Framework-Manager-Modell als Schnittstelle zu den eigentlichen Datenquellen (relation wie multidimensional) voraussetzen. Das Design der Framework-Modelle entscheidet somit maßgeblich über die Akzeptanz innerhalb der Fachbereiche für die Cognos basierten Reporting- und Analyse-Lösungen.
Ob die Entwicklung der Framework-Manager innerhalb der IT, einem BICC oder direkt in den Fachabteilungen stattfinden sollte, muss jedes Unternehmen für sich entscheiden. Die Entscheidung hierzu kann als strategisch angesehen werden und sollte in eine Self-Service-BI-Strategie (SSBI) eingebettet sein.
Ganz allgemein kann man sagen, dass die Aufwände, die notwendig sind, um ein solides und zukunftsträchtiges Framework-Modell zu erstellen, häufig unterschätzt bzw. in den Projektplanungen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Das rächt sich, weil es doch letztlich darum geht, dem Anwender Kennzahlen in seinem angeforderten fachlichen Kontext zu präsentieren – und zwar möglichst so, dass ein „Wow“-Effekt erzielt wird. Am „Ende“ der Entwicklungstätigkeiten – dem Front-End – zu sparen, gefährdet den Projekterfolg.
Es war eine interessante Woche und es hat mir wie immer viel Spaß gemacht!
Die nachfolgende Agenda gibt einen kleinen Eindruck vom umfangreichen Kursinhalt.
Agenda Themen
- Überblick der IBM Cognos BI-Suite
- Typische Datenstrukturen identifizieren
- Ein Framework-Manager-Projekt anlegen
- Die Bedeutung von wiederverwendbarne Metadaten
- Modeling for predictable results
- Calculations und Filter
- Eine Zeitdimension einbinden
- Unterschiedliche Granularitäten in Faktentabellen: Determinanten sorgen für korrekte Ergebnisse
- Die Präsentationsschicht: Star-Schema-Groupings
- Die verschiedenen Typen von Query-Subjects
- Security in Framework-Manager einrichten
- Im multidimensionalen (OLAP-)Style modellieren (DMR)
- Query-Generation-Konzepte verstehen und komplexeres SQL untersuchen
- Der Einsatz von Macro-Funktionen und Parametern in Framework-Manager
- Konzepte und Strategien zur Wartung und Erweiterung von Framework-Manager-Modellen
- Optimierung und Tuning von Framework-Manager Modellen
- Zusammenarbeit im Team (Branch & Merge, Segments & Links)
- Framework-Manager-Packages administrieren